Die meisten Menschen kennen vom Fernsehen, Internet, Bücher usw. die grossen industriellen Kaffeeplantagen. In der derzeitigen Kaffeeszene (Third coffee wave) stösst man immer wieder auf den Begriff «Microlot». Was ist ein Microlot? Der Begriff Microlot besteht aus zwei Wörtern: Aus dem Englischen micro für mikro und lot für Parzelle oder Grundstück. Mikro kommt aus dem Griechischen und bedeutet klein. Microlot ist also der Anbau von Kaffee auf kleinen Parzellen. Anders als grosse Plantagen, hat der Microlot-Anbau Vorteile sowohl für die Biodiversität und demzufolge für den Umweltschutz als auch für die Kaffeebauern.
Welcher Unterschied kann erzielt werden mit Kaffee aus einem Microlot verglichen mit einer grösseren Plantage?
Die Unterscheidung beginnt schon beim Anbau. Microlot-Kaffee wird auf kleineren Anbauflächen kultiviert. Diese sind selten grösser als ein paar Hektar und werfen pro Jahr zwischen 10 und 50 Säcken Kaffee ab. Dadurch sind sie einerseits hervorragend geeignet, um auch von kleinen Kaffeefarmen und Familienbetrieben bewirtschaftet zu werden. Andererseits bieten die kleinen Anbauflächen den Vorteil, dass sich die Bauern voll und ganz auf die Gesundheit ihrer Kaffeepflanzen konzentrieren können. Dadurch können sie nicht nur eine hochwertigere Ernte gewährleisten, sondern auch eine verbesserte Geschmacksqualität.
Natürlich bedeutet das für die Bauern einen nicht unerheblichen Mehraufwand. Denn Microlot-Kaffees werden zu 100 Prozent von Hand verarbeitet. Das bedeutet auch, dass bei der Aufbereitung weitgehend auf maschinelle Arbeitsschritte verzichtet wird. Die Weiterverarbeitung ist somit sehr schonend, aber natürlich auch sehr zeitintensiv.
In der heutigen Zeit haben die Röster sehr engen Kontakt zu den Kaffeebauern. Was bedeutet, dass sie grossen Einfluss auf die Produktion nehmen können. Somit kann experimentiert werden und das Resultat, der Geschmack vom Kaffee, beeinflusst werden. Ein Microlot gilt effektiv als Mikroorganismus, wobei der Kaffee nicht nur in grossen Plantagen, welche in kleine Parzellen aufgeteilt werden, sondern regelrecht in kleinen Abschnitten angebaut wird.